Die Windau GmbH & Co. KG ist seit mehr als 40 Jahren international bekannt für ihre traditionellen westfälischen Wurst- und Schinkenspezialitäten. Doch der Rohwursthersteller aus Harsewinkel, der bei seiner Produktion auf bewährte Anlagen von Schröter vertraut, hat früh einen Trend erkannt: den Boom von fleischloser Ernährung. Bereits 2014 erweiterte das Familienunternehmen daher sein Sortiment um vegetarische und vegane Produkte.
Vielfältiger Wurstgenuss mal ganz ohne Fleisch
In Deutschland gibt es knapp acht Millionen Vegetarier*, fast eine Million Veganer* und rund 9,6 Millionen Flexitarier** – mit steigender Tendenz. Viele von ihnen schätzen den Geschmack von Wurst und wollen nicht darauf verzichten. Windau erkannte das Potenzial dieses Geschäftsbereichs und brachte als einer der ersten Fleischverarbeiter eine vegetarische Salami auf den Markt. Nun produziert und vertreibt das westfälische Unternehmen bereits seit gut zehn Jahren fleischlose Produkte. Seine Erfolgsgeschichte schreibt der von Clemens Hilker gegründete Mittelständler allerdings schon seit 1976. Aus anfänglich 16 Mitarbeitern sind inzwischen rund 250 geworden und die Produktionsfläche wuchs von 1.200 auf 22.000 Quadratmeter. Täglich verlassen mehr als 120 verschiedene Produkte das Werk – von Rohwurst über Kochwurst und Schinken bis hin zu Convenience-Produkten. Nicht nur an Rohware und Rezepturen stellt Windau hohe Anforderungen, sondern auch die bedarfsgerechte, optimale und wirtschaftliche Verarbeitung in den Produktionsanlagen ist oberstes Gebot. Um diesen Anspruch zu erfüllen, setzt Windau auch bei seinem Anlagenpark auf Spitzenqualität. So hat Schröter das Unternehmen bei der Rohwurstproduktion von Anfang an begleitet.
Eine saubere
Sache
Für die Herstellung des vegetarischen und veganen Sortiments geht man bei Windau den Weg der zeitversetzten Produktion. Das heißt, man nutzt die Anlagen der Fleischproduktion in der nächsten Schicht für die fleischlose Linie. Die gründliche Reinigung und penible Sauberkeit stehen dabei im Vordergrund. Laufende strenge Kontrollen verhindern Rückstände und Laborproben garantieren mit Abstrichen, dass keine Fleischkontamination möglich ist. So lässt sich die Produktion insgesamt effektiv aufteilen.
Erfolgreiche
Entwicklung
„2014 war der Markt noch nicht sensibilisiert für diese Art von fleischlosen Produkten“, blickt Michael Kleine-Tebbe, Bereichsleiter Forschung & Entwicklung, auf die Anfänge zurück. „Mittlerweile haben sich sowohl Discounter als auch der Einzelhandel geöffnet und diese Produkte in ihr Sortiment aufgenommen.“ Kein Wunder, denn im Lauf der Zeit haben sich Geschmack, Aussehen und Konsistenz deutlich verbessert. Und die Zahlen sprechen für sich: Bei Windau hat dieses Segment mittlerweile sechs Prozent vom Gesamtumsatz erreicht, wobei 60 Prozent auf vegetarische und 40 Prozent auf vegane Produkte entfallen. Der Fokus hat sich dabei in der letzten Zeit in Richtung der veganen Produkte verschoben. „Wir haben früh diesen innovativen Trend aufgegriffen und das Segment ausgebaut. Heute können wir sagen, dass die veganen und vegetarischen Produkte den Umsatz der Fleischwarenprodukte ergänzen. Es hat keine Substitution von Fleischprodukten gegeben“, betont Geschäftsführer Uwe de Weerd und begründet das so: „Wir sprechen vor allem eine jüngere Klientel an, die vorher keine unserer Fleischprodukte gekauft hat.“ Allerdings seien vegane und vegetarische Produkte eher ein nationales Thema. Circa 98 Prozent verkauft Windau in Deutschland, nur zwei Prozent gehen in den Export und hier meist in skandinavische Länder. Sicher ist, vegane und vegetarische Produkte sind heute nicht mehr wegzudenken und stehen z. B. auf den Speiseplänen von Schulen, Kindergärten oder Krankenhäusern hoch im Kurs. Ein Markt mit Zukunft, den Schröter klar im Blick hat. So setzt der ostwestfälische Anlagenbauer mit seinen flexiblen Anlagensystemen zusätzlich auf dieses vielversprechende Segment.
Rückstandslose
Reinigung
Stellt ein Unternehmen auf einer Anlage traditionelle und fleischlose Produkte her, ist eine äußerst gründliche Reinigung dazwischen unabdingbar. Bei Schröter Anlagen hilft eine programmierte Steuerung, Anlagen in kürzester Zeit gleichbleibend gut zu reinigen – mit dem geringstmöglichen Einsatz von Chemikalien und Wasser. Das automatische Reinigungsgerät arbeitet mit einer Druckerhöhungspumpe und lässt sich für mehrere Anlagen nutzen. Dabei dokumentiert die Prozessvisualisierung jede Reinigung genauso präzise wie die Produktionsprozesse. So können die Anlagenbediener jederzeit sehen, wann gereinigt wurde. Mit dieser Automatisierung sorgt Schröter für Sicherheit und ermöglicht einen optimalen Ressourceneinsatz.
* Quelle: Vegetarier Bund Deutschland, Januar 2015
** Quelle: Studie der Universitäten Göttingen und Hohenheim, 2014, (Flexitarier = Gelegenheitsvegetarier)
Windaus fleischloses Sortiment
Genuss ganz ohne Fleisch – so lautet das Motto für vegetarische und vegane Produkte bei Windau. Das Unternehmen bietet seit 2014 eine große Sortenvielfalt von vegetarischer Salami über vegane Leberwurst und Teewurst bis hin zu vegetarischer und veganer Schinkenwurst sowie Pulled Pork an. Die Kunden können z. B. wählen zwischen drei Sorten vegetarischer Salami mit wertvollem Protein und hochwertigem Rapsöl, ohne Zusatz von Geschmacksverstärkern. Die veganen Leberwürste und die Teewurst werden ebenfalls mit hochwertigem pflanzlichen Protein hergestellt. Alle genannten Produkte sind glutenfrei. Im Angebot ist außerdem veganes Pulled Pork in den drei raffinierten Rezepturen Classic-, BBQ- und Gyros-Style.